Wolfhund Akela

Wolfhund Akela

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Meine Wolfhündin Akela ist nunmehr seit 3 Jahren auf meinen Streifzügen und Erkundungstouren durch die Natur und den Wald, mein ständiger und treuer Begleiter. Sie ist eine tschechoslowakische Wolfhündin, die noch ziemlich zur Hälfte Wolfsblut in sich hat. Unter anderem auch das Blut der in Amerika lebenden Timbawölfe, wie ein Bluttest ergab.IMG_8043

Wolfhunde sind eine Rasse, die ursprünglich vom Millitär gezüchtet wurde, eine Kreuzung aus Wolf und Schäferhund. Man versprach sich davon einen gehorsamen und doch aggressiven Verteidiger der Grenzen des Landes, was mal ganz gründlich in die Hose ging. Heute werden sie ausschließlich wegen ihres Aussehens gezüchtet, wie bei so vielen anderen Hunderassen auch. Auch ich hatte mir vor drei Jahren von der Faszination und Liebe gegenüber dem hier wieder einheimischen Wolf, leiten lassen.

Das Wesen, dass soziale Verhalten der Wölfe, wie sie in ihren Rudeln in Familienverbänden zusammen leben und füreinander sorgen, aber auch ihr Aussehen und besonders ihre wunderschönen Augen, übten so viel Anziehungskraft auf mich aus, dass mein kleines Wölfchen nun bei mir Einzug hielt. Trotzdem ich mich zuvor ein Jahr lang ausgiebig, sowohl über das Verhalten von Wölfen, als auch das Zusammenleben mit Wolfhunden informiert hatte und damals schon mit zwei erwachsenen Labradoren zusammen lebte, kann ich nicht sagen, ob ich mir nochmal einen Hund dieser Rasse anschaffen würde.

Mir war damals schon klar, dass die Erziehung und Haltung eines Wolfhundes mit einigen Schwierigkeiten verbunden sein würde, doch ich war ja kein Anfänger. Dennoch muss ich sagen, dass Akela seit sie mit 9 Wochen bei mir einzog ein richtiges Highlight war und das ist nicht nur im positiven Sinne zu sehen. Sicherlich bringen auch Hunde anderer Rassen spezielle Charaktere hervor, die sehr schwierig im Zusammenleben sein können. Ein Wolfhund jedoch ist eine echte Herausforderung und mit einem Labrador absolut nicht zu vergleichen.

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Heute, nach drei Jahren ist sie, dank der Mithilfe von meinen Labis, was die Erziehung anbelangt, ein sehr gelehriger treuer Freund. Ein Freund den ich an meiner Seite nicht missen möchte. Ein Freund, der mich begleitet, auffängt und stützt, wenn nötig, der von und mit mir lernt, sowie sie mir ein Lehrer in unglaublich vielen Bereichen ist. Sie ist ein unverzichtbarer Teil meines kleinen Rudels, auch wenn mein Labradorrüde sicherlich behaupten würde, dass sie nervt. Insofern er sprechen könnte.

Akela (übrigens benannt nach der Leitwölfin aus dem Djungelbuch) ist neben meinen anderen beiden Weggefährten, meine beste und treueste Freundin. Niemals habe ich bei Menschen so viel Loyalität, Wahrheit, Ehrlichkeit und vor allem bedingungslose Liebe erfahren dürfen. Dinge, bei denen wir Menschen uns von den Tieren eine Scheibe abschneiden sollten und das Geschenk erhalten unendlich viel dazu lernen zu können.

Einen Wolfhund würde ich trotz aller guten Seiten aber niemals jemandem als Ersthund empfehlen und schon gar nicht in Familien mit Kleinkindern. Leider sind viele der Züchter so sehr aufs Geld verdienen bedacht, dass es ihnen ziemlich egal ist, wo die Hunde landen und welch ein Leben sie dort führen. Nicht selten sind sie in der Haltung so schwierig, dass viele in den Tierheimen landen, wo sie kaum noch vermittelbar sind, da sich Wolfhunde nur einmal prägen. So ein Wolfhund bringt schließlich zwischen 600-1500 Euro, je nach Aussehen und Anteil an Wolfblut, ob mit oder ohne gültige Papiere. Wenn man bedenkt, dass eine Hündin zwischen 4 und 8 Welpen zur Welt bringt, kann man schon mal ein Auge zudrücken, was das neue zu Hause betrifft.

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So lief das auch mit Akelas Züchtern, doch die Schuld kann ich ihnen wahrscheinlich nicht geben. Zu gierig nach Geld und zu wenig am Wohl des Tieres interessiert, bekam ich einen kleinen Welpen, der die ganze Scheu des Wolfes in sich trug. Mit neun Wochen von der Mutter getrennt, nach Urin stinkend und halb verhungert, holte ich mein kleines Wölfchen bei den Leuten an. Man merke an dieser Stelle an, dass dort ein Rudel aus etwas mehr als 10 Wolfhunden lebte, unter Bedingungen, bei denen mir damals noch gar nicht klar war, dass es so nicht gehen darf.

Meine Naivität in dieser Hinsicht, meine Unwissenheit und nicht zuletzt mein Wunsch einen Hund mit dem Aussehen eines Wolfs wirklich zu Hause groß ziehen zu dürfen und zu meinem Begleiter werden zu lassen, haben mich wohl zu dieser Zeit für gewisse Umstände tatsächlich blind sein lassen. Im Nachhinein und bei genauerem hinsehen jedoch, wurde mir regelrecht anders, wenn ich mir ansah, welches Leben die Tiere dort führen mussten.

Leider ist der Weg über Ordnungsämter und Tierschützer so steinig und beschwerlich, dass ich zwar einiges versuchten zu unternehmen, doch gegen solche Mauern lief, dass mir als normalsterblichem Menschen tatsächlich die Hände gebunden waren. Trotz aller Versuche die ich unternahm, um die Züchter davon zu überzeugen, dass das was sie tun einfach Wahnsinn ist und auch wenn ich versuchte andere Wolfhundinteressenten zu warnen, gelang das alles nur mit mäßigem, bis eigentlich keinem Erfolg.

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Also nahm ich traurig, wütend, verzweifelt und hilflos mein Wölfchen, der ich, so wie ich es heute sehe doch scheinbar das Leben gerettet habe, indem ich sie zu mir holte und wand mich nur ihrer Erziehung und dem Zusammenleben mit ihr zu. Ich werde hier noch einiges berichten können, was das gemeinsame Leben mit Akela ausmacht, wie die ersten drei Jahre verliefen, was ihr Wesen ist, welche Dummheiten sie wieder macht und wie herrlich, schön und wundervoll es ist mit ihr zusammen oder unterwegs zu sein, um neues zu erkunden und zu entdecken. Beim nächsten Mal…

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