Sträucher

Eberesche/ Vogelbeere

Als Ausschlagwilliger Flachwurzler und Pioniergehölz wird die Vogelbeere unter anderem für ingenieurbiologische Bauweisen oder Schutzpflanzungen verwendet. Der kleine Baum ist ebenfalls eine Schmetterlingsfutterpflanze, sowie für viele Insekten Nahrungspflanze. Die Früchte werden gern von Füchsen, Vögeln, Dachsen und weiteren Nagetieren gefressen. Da sie sich stark verwurzelt und sehr frosthart ist, wird sie gern in Gebirgslagen zur Lawinensicherung in Wäldern zusammen mit anderen Baumarten gepflanzt. Auch für Wildbach- Verbauungen und als Vogelschutzgehölz ist die Eberesche interessant. Ihre Rinde eignet sich hervorragend zum einfärben von Wolle und die Früchte können zu Schnaps, Likör, Wein, Konfitüre und Mus weiterverarbeitet werden.

Die Beeren der Eberesche sind ein wichtiger Bestandteil von Magenbittern und Kräuterlikören (Sechsämtertropfen). Im Landkreis Wunsiedel wurden für diesen Magenbitter von 1974 – 1996 jährlich zwischen 10 und 20 Tonnen Vogelbeeren beantragt zu sammeln. So zogen die Menschen zu Fuß oder mit dem Fahrrad, teilweise auch mit Leitern ausgestattet durch die Flure im Mittelgebirge, um sich mit der Ernte der Beeren ein Zubrot zu verdienen. Damals bekam man pro Zentner Beeren 25 Mark. Jedes Jahr wurden sehr unterschiedliche Erträge erzielt, die zwischen knapp einer Tonne und fast 40 Tonnen liegen konnten. In der trockenen Jahren oder in Jahren in denen der Spanner (Insbesondere für die Raupen des seltenen Spanners Venusia cambrica und des vom Aussterben bedrohten Gelben Hermelins (Trichosea ludifica) stellt die Eberesche eine wichtige Nahrungspflanze dar.) verbreitet war, fielen die Erträge sehr viel geringer aus und manchmal gab es gar keine Beeren.

Schwarzer Holunder

Der Schwarze Holunder ist ein bis 11 Meter hoher Strauch oder kleiner Baum mit starker Verzweigung. Die Zweige des Holunders sind oftmals bogenartig ausladend. Die Rinde ist von graubrauner Farbe und übersät mit Korkporen, die als hellere Erhebungen ins Auge fallen. Diese Erhebungen sind ausgefüllt mit weißem, fast schaumstoffartigem Mark. Die dickeren Äste sowie der Stamm haben eine längsgefurchte graubraune, korkartige Borke. Die älteren Äste sind mit einer graubraunen und rissigen Rinde überzogen, die jüngeren sind hingegen grün. Der Holunder ist ein Flachwurzler mit weitreichendem Wurzelwerk.

Der Schwarze Holunder hat in verschiedenem Bezug einen sehr hohen ökologischen Wert. Er ist nach der Vogelbeere der wichtigste einheimische, fruchttragende Strauch. Insgesamt nutzen 62 Vogelarten und 8 verschiedene Säugetiere die schwarzen Beeren als Nahrungsquelle. Neben den Früchten werden auch die Blätter von zahlreichen Insekten begangen. Die Blüten stellen im Frühjahr eine wichtige Bienennahrung dar.

Mit seiner mäßig dichten Kronenform dient der Holunder zudem zahlreichen Vogelpopulationen als Nistplatz und Versteck. Die gut zersetzbare Streu regt die Bodenlebewesen an, führt dem Boden die entzogenen Nährstoffe wieder zu und ermöglicht damit auch das Aufkommen einer vielfältigen Krautschicht. Die weitreichenden Wurzeln stabilisieren den Boden, lockern diesen auf und tragen zur Wasserregulation bei.

Schlehdorn/Schwarzdorn

Der Schwarzdorn hat seine ursprüngliche Heimat vermutlich in Westasien, ist aber schon vor langer Zeit in Mitteleuropa eingewandert und hier heimisch geworden. Denn bei Ausgrabungen der Pfahlbauten der Jungsteinzeit (3.000 bis 2.000 Jahre v. Chr.) fand man bereits die Schlehenkerne.

Die Schlehe ist heute in fast ganz Europa mit Ausnahme Islands verbreitet. Die nördliche Verbreitungsgrenze liegt in Mittelskandinavien und Schottland. Teilweise kommt der Schwarzdorn auch in den nordafrikanischen Anrainerländern des Mittelmeeres südlich bis zum Atlasgebirge und in Kleinasien vor. Er besiedelt vor allem Hecken, Feld- und Wiesenraine, Waldränder sowie lichte Laubwälder, Weinberggebiete und trockene Flussauen.  Man findet den Schwarzdorn  noch in Mittelgebirgslagen der subalpinen Stufe bis in Höhenlagen von etwa 1.500m ü. NN.

Hagebutte

Die Hagebutte, auch Wildrose oder Heckenrose genannt, wächst in Europa und Asien in Hecken, Gebüschen und Böschungen. Teilweise tritt sie dort wild auf und teilweise wird sie angebaut, weil sie sehr pflegeleicht ist.

Im Hochsommer entfaltet sie zahlreiche weiße oder zartrosa Blüten, die es zwar an Pracht und Fülle nicht mit Zuchtrosen aufnehmen können, aber dennoch ihren ganz eigenen zarten urwüchsigen Reiz haben.

Bis zum Herbst reift die Heckenrose zur leuchtend roten Hagebutte heran.

Diese Hagebutten kann man ernten, von den Kernen befreien und kleingeschnitten trocknen. Da Hagebutten ziemlich wasserhaltig sind, sollte man sie an einem warmen trockenen Platz oder bei minimaler Hitze im Backofen trocknen.

Gewöhnlicher Schneeball

Ein wertvolles Vogelnährgehölz und gleichzeitig hinreißender Hingucker ist der gemeine Schneeball- Viburnum opulus. Die strahlend weißen und duftenden Blüten erscheinen von Mai bis Juni. Voller Anmut rahmen die opulenten Randblüten die Fruchtblüten mit zarten Staubgefäßen ein und locken dadurch allerlei Insekten an. Der bescheidene Wildblütenstrauch ist tolerant für jeden Standort und Bodenbeschaffenheit. Die dreifach gelappten Blätter verfärben sich ab Oktober in ein prächtiges Farbenfeuerwerk.

Die scharlachroten, kugeligen Früchte auf tellerförmigen Fruchtdolden dekorieren im Winter den Viburnum opulus. Mit einer Gesamthöhe von 4m, dem malerischen Wuchs und der geschmackvollen Blütenform ist der gemeine Schneelball ein erfreulicher Anblick in jedem Garten.

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