Alles ist miteinander verbunden
Haben auch Sie Interesse daran, mehr über unsere heimischen Wildpflanzen zu erfahren, sei es sie kennenzulernen und einfach Ihr Wissen über diese zu erweitern, oder auch über die Verwendung in der Küche und über traditionelle Verwendungsmöglichkeiten? Möchten auch Sie mehr erfahren über die Magie und Mythologie unserer Wildpflanzen? Dann schreiben Sie mir doch gern eine E-Mail über mein Kontaktformular. Ich freu mich auf Sie.
Erlen- Schwarzerle- Grauerle
Seit Urzeiten ist die Erle für die Menschen ein ganz besonderer Baum: Als „Die Erlenfrau“ ist sie seit Jahrtausenden bekannt und es ranken sich viele Mythen um diesen zauberkräftigen Baum – und das bereits seit der Eisenzeit und somit länger als 3000 Jahre.
Da man die Erle häufig in feuchten, auch sumpfigen Gebieten findet, die als unheimlich galten, wird sie im Volksglauben häufig mit dem Teufel und Hexerei in Verbindung gebracht. Erlenholz ist unter Wasser äußerst beständig. Es wurde daher schon in der Jungsteinzeit für Pfahlbauten verwendet.

Eichen- Zeitzeugen der Geschichte
In der Mythologie spielt die Eiche ebenfalls eine besondere Rolle und hatte schon bei unseren Vorfahren eine bedeutsame Symbolkraft. So galt sie bei den Griechen als Baum des Zeus. Bei den Kelten war sie der Baum des Herrschergottes Taranes. Die Germanen betrachteten sie als den heiligen Baum, unter dem der Kriegs- und Donnergott Thor geweiht wurde. Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang vielleicht, dass Eichen tatsächlich recht häufig vom Blitz getroffen werden.

Einheimische Wildsträucher
Mit seiner mäßig dichten Kronenform dient der Holunder zudem zahlreichen Vogelpopulationen als Nistplatz und Versteck. Die gut zersetzbare Streu regt die Bodenlebewesen an, führt dem Boden die entzogenen Nährstoffe wieder zu und ermöglicht damit auch das Aufkommen einer vielfältigen Krautschicht. Die weitreichenden Wurzeln stabilisieren den Boden, lockern diesen auf und tragen zur Wasserregulation bei.

Wintersonnenwende
Bei den Germanen wurden die Nächte zwischen dem 21. und 25. Dezember, die Mütternächte bezeichnet und erstmalig 725 nach Christus von Beda Venerabilis, einem angelsächsischen Theologen und Geschichtenschreiber erwähnt. Die Mütternächte waren den Frauen und der Mutter Erde gewidmet. So wie die Kinder aus dem Schoß der Frauen geboren werden, so wachsen auch die Pflanzen aus dem Dunkel der Erde.

Rituale zur Wintersonnenwende
Der Tag der Wintersonnenwende steht für das Loslassen und die Besinnung. Die Bedeutung dieser Zeit ist darin begründet, dass eine Wiedergeburt des Lichts erst dann stattfinden kann, wenn wir das Vergehen des Alten voll „begriffen“ haben. Erst dann können wir loslassen und unser Herz und Sein dem Licht eines neuen Morgens öffnen. Wer möchte, kann begleitend räuchern, um in der Stille das Alte zu verabschieden und das Neue ganz sanft zu begrüßen.
Marlis Bader empfiehlt in ihrem Buch „Räuchern mit heimischen Kräutern“ neben Johanniskraut u.a. auch Alantwurzel, Beifuß, Fichtenharz, Tannenharz, Myrrhe, Rosenblätter und Weihrauch.

Eicherlhäher- Der Wächter des Waldes
Wir Menschen nennen ihn liebevoll den Wächter der Wälder oder die Polizei des Waldes. Sein Warnruf ist unverwechselbar und da wo jemand den Wald betritt, der dort nichts zu suchen hat, versetzt er mit seinem Rufen den ganzen Wald in Alarmbereitschaft. Allerdings kann er auch meisterhaft die Stimmen anderer Vögel immitieren, besonders die der Greifvögel.

-Der Baumwunsch- Märchen zur Eberesche
Draußen am Waldrand wuchs ein junger, fideler Vogelbeerbaum… Von der dicken und sehr weisen Eiche hatte er gehört, dass jedes Jahr, wenn die Tage besonders kurz waren, die Menschen kamen und sich einen Baum holten. Eichelhäher hätten ihr immer berichtet, was mit den Bäumchen geschah. Sie wären zu Weihnachten in den Stuben der Menschen aufgestellt und festlich aufgeputzt worden, im Schein unzähliger Kerzen geglänzt. Und die Menschen standen mit leuchtenden Augen herum und sangen wunderbare Lieder.

Die Medizin der Bäume
Dass die Linde ein menschenfreundlicher Baum ist, liegt nahe, verkörperte sie doch als Dorflinde die Gemeinschaft, als Gerichtslinde Schutz und Frieden. Kein Baum wurde so häufig besungen; sie galt als Zeichen der Liebe, allein schon wegen der herzförmigen Blätter. Für unsere Vorfahren ein Schicksalsbaum in freundlicher Gestalt. Betörend auch der süße, harmonische Duft, charakteristisch die Heilwirkung: Honig und Tee sind als Grippe- und Erkältungsmittel bekannt, für schweißtreibende Wirkung, die Stärkung der Abwehrkräfte.

Die weißen Blüten der Schlehe – Märchenhaftes
Vor langer Zeit hielten die Pflanzen im Wald eine Versammlung ab. Sie forschten nach dem
Gewächs, dessen Zweige dereinst dem Heiland als Dornenkrone solche Pein gebracht
hatten. Die Wildrose konnte es nicht sein, ihre Ranken hatten viel zu feine und zu weiche
Stacheln. Auch vom Weißdorn fiel der Verdacht ab, waren seine Äste doch gar nicht
biegsam genug. Schließlich blieben nur der Kreuzdorn und die Schlehe übrig.

-Gemeine Esche- Weltenbaum
Der wohl bekannteste Speer aus Eschenholz ist der des Kentauren Chiron (Fischer-Rizzi 1993). Dieser Speer wurde von der griechischen Sagengestalt, halb Mensch, halb Pferd, aus einer heiligen Esche hergestellt. Diese Esche wuchs auf dem sagenumwobenen Berg Pelion über der Höhle des Kentauren. Mit diesem Speer zog Achilles in die Schlacht von Troja. Im Kampf Achilles gegen Hektor wurde der trojanische Held mit diesem Speer getötet (Laudert 2003).

Königskerze- eine Pflanzenkönigin
Nach Carl von Linné sollen sich die Bettler des Mittelalters die wundheilende Wirkung der Königskerze zunutze gemacht haben. Diese hätten schädliche Hahnenfußgewächse auf die Haut aufgelegt, um hässliche Geschwüre entstehen zu lassen, die das Mitleid mildtätiger Menschen erwecken sollten, schreibt der Botaniker. Danach hätten sie die wunden Hautstellen mit Königskerzenblättern wieder geheilt.
