Mein Weg zurück zu mir

Mein Weg zurück zu mir, ist eine Reise, die vor vielen Jahren schon begonnen hat und doch fühlt es sich so an, als stünde ich noch ganz am Anfang und würde in Kinderschuhen gerade das Laufen lernen. Es ist als würde ich aus einem Traum langsam aufwachen und nach Hause zurück kehren.

Wie die meisten von uns, hatte ich nicht die Kindheit, die wir uns gewünscht hätten, doch all das spielt für mich überhaupt keine Rolle mehr. Jedenfalls nicht in dem Maße, dass ich meine Eltern anklagen, beschuldigen oder verurteilen möchte. Meine Eltern sind die weltbesten, herzlichsten Menschen und ich weiß, sie haben zu jeder Zeit ihr Bestes gegeben. Innerhalb der Familie funktionieren wir als Team. Niemals ist alles nur rosarot und auch wir sind nur Menschen und bewältigen die Konflikte miteinander. Ich darf zusehen und begleiten, wie selbst meine Eltern noch fähig sind zu lernen, auf ihre ganz eigene Weise, so wie auch ich immer weiter lerne und wachse.

Ich durfte im Zusammenhang damit lernen zu vergeben oder viel mehr, dass alles genau so richtig ist, wie es geschieht und es eigentlich gar nichts zu vergeben gibt. Ich durfte lernen, dass es unbedingt notwendig ist, sich aus emotionalen Abhängigkeiten in Bezug auf Familie zu lösen und das daraus etwas viel größeres und schöneres entstehen kann.

Durch Beziehungen durfte ich lernen, was Eigenständigkeit und Glück bedeutet und dass das nicht im Zusammenhang mit einem zweiten steht. Ich durfte das Allein Sein lernen und dass dabei überhaupt nichts schlimmes passiert. Ich durfte lernen mit der Ablehnung anderer zurecht zu kommen, mit Verurteilung, Herabsetzung und Spott.

Ich durfte lernen mich aus Abhängikeiten zu lösen und das ich allein die Verantwortung trage, für mein Leben und für mich. Dafür wie gut oder schlecht es mir geht und ich durfte lernen, die Geschenke des Lebens auszupacken und genau hinzusehen, was auf der Bühne des Lebens wirklich passiert. Ich durfte lernen bei mir zu bleiben, wenn schwierige Situationen entstehen oder mir schwierige Menschen begegnen und hinzuschauen, was es dann mit mir macht.

Ich durfte Dankbarkeit lernen, für alles was war und alles was ist und ich bin überzeugt davon, dass wir Schöpfer unseres Lebens sind, allein durch das was wir denken, von uns selbst und über andere. Ich durfte lernen, dass alles im Außen ein Spiegel ist und alle Umstände uns zu etwas dienen.

Ich durfte lernen, dass alles im Leben einen Sinn hat und niemals etwas ohne Grund geschieht. Ich durfte lernen, dass aus allem, was wir als fürchterlich und schlecht ansehen, etwas wahnsinnig schönes und hilfreiches entsteht, sodass eben alles zu irgendwas gut ist.

Ich durfte lerne, wie man ein Mensch wird, der in vielem das Einzigartige und Schöne sieht, wo doch zuvor ein Mensch existierte, der glaubte er würde auf der Schattenseite des Lebens wandeln. Ich durfte lernen, trotz Lüge, Verrat und Schmerz jemand zu sein, der doch immer wieder einfach nur liebt. Alles was ist.

Das sind nur ein paar der Dinge, die ich bisher erfahren habe über das Leben und mich und es hört sich beim Lesen sicher ganz toll an. Zum einen kam aber nicht plötzlich jemand, der mich erleuchtet und mir all diese Dinge eingepflanzt hat und zum anderen darf auch ich mich jeden Tag neu und in jeder Situation dazu entscheiden, genau diese Dinge zu üben und mich immer wieder neu daran zu erinnern.

Genauso wie jeder andere auch, habe ich gute und schlechte Tage und auch in meinem Leben gibt es Stationen und Momente, wo ich stehen bleibe, einfach feststecke und mich im Kreis drehe. Doch ich bemühe mich immer darum Lösungen zu finden und mein Vertrauen in das Leben, nie zu verlieren. Dem Leben zu vertrauen und zu wissen, es gibt da eine Kraft, die Dich lenkt und führt, lässt Dich unglaubliche Dinge erkennen. Es ist eine Kraft tief in mir, die ich noch nicht einmal beschreiben kann.

Bei allem was ich lese, höre oder mir ansehe, kann ich fühlen, was die Wahrheit für mich ist und wenn ich mich auf meine Instinkte und meine Intuition verlasse, gehe ich immer den richtigen Weg. Alles was ich schreibe hört sich so leicht an, doch das ist es nicht. Es braucht Kraft, Mut und Stärke, denn all dies zu lernen und all die Erfahrungen zu machen, bedeutet genauso tiefen Schmerz zu fühlen und ihn zu halten. Es bedeutet zu fühlen, was Angst wirklich ist, was sie mit uns macht, woran sie uns hindert und letztendlich mitten durch sie hindurch zu gehen. Wir müssen nur den Mut finden und uns trauen.

Das wertvollste Geschenk was ich mir jedoch selbst machen konnte, ist endlich ich selbst zu sein und authentisch zu leben. Ja zu mir selbst zu sagen und Nein im Außen, wenn mich jemand herabsetzen oder anklagen möchte, für genau das was ich bin. Ich habe gelernt meine Wahrheit zu sagen und bemühe mich jeden Tag diese zu leben, egal was ein anderer dazu sagt oder darüber denkt.

Ich weiß schon lange, dass es nicht einen einzigen Menschen auf diesem Planeten gibt, der so ist, wie ich. Ich vergleiche es immer mit Pflanzen in der Natur. Du kannst zwei Bäume oder zwei Blumen, zwei Vögel oder andere Tiere nehmen. Sie können von der gleichen Art sein und dennoch wirst Du niemals auch nur zwei finden, die einander gleich sind. Selbst eineiige Zwillinge gleichen sich nicht. Ich bin etwas Einzigartiges und ganz Besonderes in all meinen Fähigkeiten und Gaben und diese zu leben, erfordert Mut.

Auch durch die eigenen Schatten zu gehen und genau hinzusehen, wo sie in uns verborgen sind oder zu sehen, wie sehr wir uns bemühen sie zu verbergen und glauben mit ihnen nicht richtig zu sein, erfordert noch viel mehr Mut.

Bei aller Besonderheit und Einzigartigkeit habe ich jedoch auch gelernt, dass ich weder besser noch schlechter bin als andere, sondern dass ich eben einfach bin. Ich bin nicht meine Gedanken, bin nicht mein Körper, bin nicht meine Gefühle, bin nicht meine Persönlichkeit, sondern das wesentliche was ich bin, ist dass ich bin.

Ich durfte erkennen, dass es nicht meine Lebensaufgabe ist, anderen zu helfen, sie zu retten und zu heilen. Ich habe damit aufgehört und auch dazu darf und muss ich mich jeden Tag neu entscheiden, denn es ist gar nicht so leicht alte Glaubenssätze zu entdecken und zu transformieren, genauso wie Gewohnheiten und all die Dinge unseres Lebens, die wir schon immer so denken und tun.

Nicht zuletzt habe ich gelernt und verstanden, dass wir alle miteinander verbunden sind. Die Zeit ist im Wandel, ein Wandel bei dem einige (die meisten) noch tief und fest schlafen, andere wachen kurz auf und schlafen immer wieder ein und wieder andere sind schon erwacht und begleiten uns auf unserem Weg. Doch auch sie können nicht unsere Retter oder Heiler sein, denn die Verantwortung für unser Leben tragen wir selbst.

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