Bärlauch
Botanischer Name: Allium ursinum
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Weitere Namen:
Bärlauch wird auch Bärenlauch, Knoblauchspinat, wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Rinsenknoblauch, Hundsknoblauch, Hexenzwiebel, Ramsen oder Waldherre genannt.
Bärlauch, der auch Waldknoblauch, Hexenlauch, Wilder Knoblauch oder Bärenlauch genannt wird, hat bei uns seine Saison von März bis April. Er gehört zur Familie der Läuche, die etwa 1000 Arten umfasst und ist eine heimische Pflanze. Auch in Nordasien ist er zu Hause. Hierzulande ist er nicht nur in unseren Gärten zu finden, sondern wächst auch wild in unseren Wäldern. Er braucht ein mildes Klima und so bevorzugt er Standorte in Auenwäldern unter Laubbäumen. Bärlauch liebt besonders feuchte und humusreiche Böden, auf denen er sich Teppichartig vermehren kann.
Merkmale:
Leicht zu finden ist er nicht, aber dort wo er vorkommt, findet man ihn meist in Massen. Er bildet knollenartige Rhizome aus, aus denen jedes Jahr mehr Pflanzen entstehen, kann sich aber auch über seine Samen vermehren, sodass in Wäldern und Gärten nach ein paar Jahren riesige Bestände entstehen.
Anfang März kommen die ersten zarten Blätter aus dem Boden und wachsen zu einer Größe von 25- 30 cm heran. Aus einer Knolle wachsen mehrere Blätter. Dennoch sollten beim Sammeln des Wald Knoblauchs nur einige wenige Blätter der Pflanze geerntet werden, sodass diese im nächsten Frühjahr wieder in voller Kraft und Pracht heranwachsen kann.
Die Blätter des Bärlauchs haben einen würzigen Knoblauchgeruch- und Geschmack, dennoch ein wenig milder als Knoblauch. Sie lassen sich in der Küche in Quark, Suppen, Brotaufstrich, Pesto und vielen anderen Gerichten anwenden und verarbeiten. Je größer die Blätter, desto fester werden sie und der Geschmack wird herber.
Ab Ende März beginnen die Blütenstängel heranzuwachsen, die zuerst Knospen ausbilden und dann zu weißen Blüten reifen. Die Knospen sind essbar und eine leckere Delikatesse in allerlei Gerichten. Sie lassen sich hervorragend zu Kapern weiter verarbeiten und so gut einlagern. Die weißen Blüten sind ebenfalls essbar, jedoch nicht besonders lecker. Sie lassen sich jedoch als hübsche Dekoration für Salate oder auf dem angerichteten Teller verwenden.
Wenn der Bärlauch blüht, läutet er damit das Ende der Bärlauchsaison ein, denn nach der Blüte zieht er wieder in den Boden ein, um im nächsten Frühjahr neu auszutreiben.
Leicht zu verwechseln ist er mit der Herbstzeitlosen und dem Maiglöckchen, die zur selben Zeit wachsen und überaus giftig sind. Deshalb sollte nur dort gesammelt werden, wo eine Verwechslung ausgeschlossen ist. Manchmal wachsen Maiglöckchen und Bärlauch sogar an derselben Stelle. Dort hilft auch nicht der feine Knoblauchgeruch die Pflanzen zu unterscheiden, da in den großen Beständen einfach alles nach Knoblauch riecht.
Der Bärlauch ist eine ausdauernde, krautige und mehrjährige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 cm bis zu einem halben Meter erreicht. Während der Vegetationsperiode, die von Frühjahr von März bis Ende Mai/Anfang Juni stattfindet, verströmt der Bärlauch sein intensives knoblauchartiges Aroma.
Blätter:
Die Blätter des Bärlauchs sind Lanzetten förmig und wachsen auf einem dreikantigen, leicht rundlichen Stiel, dessen Länge zwischen fünf und 20 mm misst. Die Blätter selbst sind bis zu 25 cm lang und zwischen zwei und fünf Zentimeter breit. Auffällig bei Bärlauch Blättern ist die matte dunkelgrüne Blattoberseite bei einer gleichzeitig helleren Blattunterseite. Ein weiteres markantes Zeichen sind die länglichen Blattnerven, die in Richtung Blattspitze verlaufen.
Nicht sichtbar an der Erdoberfläche ist die unterirdisch wachsende Bärlauch Zwiebel. Die Zwiebel wird bis zu fünf Zentimeter lang, ist weiß und von länglich-schlanker Form.
Blüten:
Während der Blütezeit von Ende März bis Ende Mai entspringt aus der Blattrosette die Blüte, die einem ca. 20 cm langen Stängel aufsitzt. Zunächst werden die Blüten von einer weißen Hülle umgeben, die sich schon bald öffnet und 20 Einzelblüten bestehend aus jeweils sechs weißen, sternförmig angeordneten Blüten in Form einer Scheindolde präsentiert. Genau wie die Blätter verströmen auch die Bärlauch Blüten den für diese Pflanze markanten Geruch.
Früchte und Samen:
Im Anschluss an die Blütezeit entwickeln sich die für Lauchgewächse typischen Kapselfrüchte, die kugelförmige Samen enthalten. Bärlauch Samen sind ebenfalls rund und haben eine schwarze bis dunkelgraue Färbung.
Standort/Vorkommen:
Bärlauch zählt zu den Kräutern, die schattige und halbschattige Standorte bevorzugen. Außerdem benötigt die Pflanze feuchte, kalkhaltige, nährstoffreiche und humose Böden. Der Boden sollte jedoch so gut Wasser leiten können, so dass keine Staunässe entsteht. Entsprechend häufig findet man Bärlauch Kolonien unter schattenspendenden Laubwäldern (daher auch der andere Name Waldknoblauch) und in grundwassernahen Gebieten wie Auen.
Der Bärlauch ist eine Pflanze, die ihren Ursprung in Europa hat und bis weit nach Nordasien zu finden ist. Aufgrund der für Kräuter eher unüblichen Standortanforderungen, die Bärlauch stellt, ist das Knoblauchgewächs vor allem in feucht-schattigen Auenwäldern und entlang von Flussniederungen und Bächen anzutreffen. Da Bärlauch sehr ausbreitungsfreudig ist, wächst er mittlerweile auch wild in vielen Gärten und Parks.
Kultiviert wird der Bärlauch heute u.a. in Osteuropa, z.B. in Tschechien und der Slowakei.
Bärlauch im Garten:
Wer Bärlauch im Garten kultivieren möchte, sucht sich dafür am besten einen schattigen, feuchten Standort unter Bäumen. Zum einen kann man den Bärlauch dann direkt pflanzen, denn zu dieser Zeit sind Bärlauchpflanzen im Handel erhältlich. Es gibt aber auch die Möglichkeit Bärlauch auszusäen. Hierbei ist jedoch einiges zu beachten.
Bärlauchsamen sind auch unter optimalen Lagerbedingungen nur ein halbes Jahr keimfähig. Es ist deshalb darauf zu achten, dass frisches Saatgut verwendet wird. Wer es ordentlich mag, legt alle 10 cm ein Saatkorn auf den Boden, wer nicht, säet breitwürfig aus. Die Samen werden dann mit etwa 1 cm Erde bedeckt und gut angefeuchtet.
Die Samen des Bärlauch brauchen einen Kältereiz, dass sie aufgehen und haben eine verhältnismäßig lange Keimzeit. So sollten die Samen im Spätsommer und Herbst, spätestens aber bis Mitte Februar in die Erde eingearbeitet werden. Je nach Zeitpunkt der Aussaat, kann es sein, dass sich die Pflänzchen auch erst im zweiten Jahr nach der Saat entwickeln.
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