-Bärlauch- In der Volksmedizin

Anwendung in der Heilkunde:

Verwendete Pflanzenteile:

Die Blätter, Blüten und Blütenknospen, Zwiebeln und Samen sind essbar und können sowohl zu Heilzwecken als auch in der Küche verwendet werden.

Inhaltsstoffe:

Ätherisches Öl, Schwefel, Alliin, Allicin, Alkylsulfensäure, Allylpolysulfid, Alkylpolysulfid, Ajoen, Thioacrolein, Cycloalliin, Gamma-Glutamylalliin, Dialkylsulfide, Thiosulfonate, S-Oxide, Senfölglykoside, Vitamin C, Adenosin, Eisen, Mangan, Magnesium, Mineralsalze

Anwendung:

Bärlauch wird nicht nur wegen seines feinen Geschmacks geschätzt, sondern besitzt für uns Menschen ebenso eine heilende Wirkung. Bärlauchblätter sind eine wunderbare Vitalstoffquelle. Sie liefern viele Vitamine und Mineralstoffe, die für einen gesunden Organismus unerlässlich sind. Bärlauch ist sehr reich an Vitamin C. In 100 Gramm Bärlauch finden sich etwa 150 mg Vitamin C, weitaus mehr, als im Gemüse, dass wir im Supermarkt kaufen können.

Tatsächlich besitzt der Bärlauch wertvolle Bestandteile wie Vitamin C, verschiedene ätherische Öle und Allicin. Letzteres hat antibiotische Wirkung und auch sonst werden der Pflanze viele positive Wirkungen nachgesagt: sie fördert die Verdauung, senkt den Blutdruck, wirkt entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und wirkt sich positiv auf die Gallenfunktion aus. Bärlauch wird deshalb oft bei Entgiftungskuren eingesetzt.

Auch als Kur gegen Frühjahrsmüdigkeit eignet sich der Waldknoblauch: hierzu nimmt man 4 Wochen lang täglich mindestens eine Handvoll Bärlauch zu sich. Die grünen Blätter verzehrt man am besten frisch, denn gekocht oder getrocknet verlieren sie ihre wertvollen Inhaltsstoffe. Bärlauch wächst ab März, ernten kann man ihn von April bis Mai. Wenn die weißen Blüten zum Vorschein kommen, können die Blätter zwar noch verwendet werden, schmecken aber nicht mehr so gut wie davor.

Der Bärlauch hat viele positive Eigenschaften mit Nutzen für die Gesundheit. Schon Hildegard von Bingen empfahl das Wildkraut mit antibakterieller Wirkung bei Magen-Darm-Störungen. Bärlauch fördert außerdem die Verdauung, da Leber und Galle aktiviert werden.
Außerdem kann sich Bärlauch positiv bei Bluthochdruck auswirken und senkend auf den Cholesterinspiegel. Dafür verantwortlich sind die schwefligen Verbindungen, die den typischen Bärlauchduft erzeugen.

Zudem unterstützen die Inhaltsstoffe des Bärlauchs auch die Schleimlösung und wirken leicht antibiotisch, weshalb er bei Erkältungen und Bronchitis Abhilfe schaffen kann.
Frische Bärlauchblätter werden auch gerne als Blutstiller bei kleinen, blutenden Wunden verwendet. Zudem werden dem Bärlauch und anderen Lauchgewächsen krebsvorbeugende und pilztötende Eigenschaften zugeschrieben.

Zur Heilanwendung werden für 4-6 Wochen täglich ca. eine Handvoll frische Bärlauchblätter gegessen.

Bärlauch- Tinktur:

Die Heilwirkung des Frühlingsgemüses Bärlauch lässt sich als alkoholischer Auszug, Tinktur ganzjährig auch außerhalb der Saison erzielen

Mithilfe einer selbst gemachten Bärlauch-Tinktur lässt sich die volle entgiftende und heilende Kraft der Pflanze in konzentrierter Form nutzen. Dafür braucht es:

  • Große Handvoll zerschnittenen Bärlauch
  • Fläschchen Doppelkorn oder einen sonstigen hochprozentigen, geschmacksneutralen Alkohol
  • Leeres Glas mit Schraubdeckel (zum Beispiel ein Marmeladenglas)
  • Kaffeefilter
  • Kleine Fläschchen mit Tropfaufsatz oder Pipette (erhältlich über Apotheken oder Fachhandel)

Den zerschnittenen Bärlauch in das Marmeladenglas geben, bis es halbvoll ist. Mit Alkohol komplett bedecken. Glas zuschrauben und für zwei bis drei Wochen bei Zimmertemperatur in einer lichtgeschützten Ecke lagern. Anschließend alles durch einen Kaffeefilter geben und in kleine Fläschchen abfüllen.

Bei der Einnahme der Tinktur beginnt man mit zwei- bis dreimal täglich zehn Tropfen. Bei guter Verträglichkeit auf 20 Tropfen pro Dosis steigern und über einen Zeitraum von mindestens vier, besser sechs, Wochen einnehmen.

Bärlauch war schon bei den Germanen, Kelten und auch den Römern als Heilpflanze bekannt. Für Pfarrer Künzle (Johann Künzle war ein Schweizer katholischer Pfarrer und Publizist. Er ist neben Sebastian Kneipp der wohl bekannteste Kräuterpfarrer und ein Förderer der Alternativmedizin sowie der Pflanzenheilkunde.) war Bärlauch die Pflanze mit den wirksamsten Kräften zur Reinigung von Magen, Darm und Blut. Seiner stark blutreinigenden Eigenschaft verdanken wir die heilende Wirkung bei chronischen Hautausschlägen und Flechten, da er die Ursache von innen her bekämpft.

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