Verwendung in der Heilkunde:
Verwendete Pflanzenteile:
die Blätter, die geschlossenen Blütenknospen und auch die geöffneten Blütenköpfchen
Inhaltsstoffe:
ätherische Öle, Bitterstoffe, Eisen, Flavonoide, Gerbstoffe, Inulin, Kalium, Kalzium, Magnesium, Saponine, Schleimstoffe, Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E (Tocopherol)
Eigenschaften:
adstringierend, blutreinigend, krampflösend, schleimlösend, schmerzstillend, stoffwechselanregend, verdauungsanregend
Anwendungsgebiete:
Arterienverkalkung, Bronchitis, Ekzeme, Erkältungen, Fieber, Frühjahrsmüdigkeit, Gebärmutterprobleme, Hämorrhoiden, Hautentzündungen, Hautprobleme, Husten, Insektenstiche, Leberschwäche, Lippenherpes, Pickel, Wunden, Zahnfleischentzündungen
Heilwirkung:
Die Volksmedizin kennt das Gänseblümchen zur Blutreinigung, zur Stoffwechsel- und Appetitanregung, als Magen-, Galle- und Lebermittel. Es wirkt nicht nur bei Leberbeschwerden, sondern vor allem auch bei Hauterkrankungen. Diese enge Beziehung des Gänseblümchens zur Haut ist besonders hervorzuheben. Als Wundheilmittel steht Bellis so bekannten Korbblütlern wie Arnika, Calendula, Kamille und Schafgarbe in nichts nach. Mit seinem wundheilenden und hautreinigenden Saft wird es in der Volksheilkunde gerne bei Verletzungen mit stärkerem Hautdefekt, bei Quetschungen, Verstauchungen und Verrenkungen angewandt.
Bei Kindern stoppt es als Wiesenpflaster alle Tränen. Auch Kräuterpfarrer Künzle wusste um die besondere Wirkung dieser Kinderpflanze. Er empfahl das Gänseblümchen jeder Kinderteemischung beizufügen.
Auf keinen Fall darf das Gänseblümchen, genauso wie die Brennnessel, in der Neunkräutersuppe bzw. der Gründonnerstagssuppe fehlen. Mit dieser traditionellen Frühjahrsspeise können wir unseren Körper von den angesammelten Schlacken des Winters befreien.
Das Gänseblümchen ist reich an Vitamin A und Vitamin C sowie an den Mineralstoffen Magnesium, Eisen und Calcium. Durch die blutreinigende, entgiftende und stoffwechselanregende Wirkung ist die Blume ein idealer Begleiter während einer entschlackenden Frühjahrskur und lindert zudem Frühjahrsmüdigkeit. Mit ihren schmerzstillenden, antiseptischen und schleimlösenden Inhaltsstoffen hilft sie außerdem bei Erkältungsbeschwerden wie Halsschmerzen, Husten und Fieber. Äußerlich angewendet, lindern Gänseblümchen Hautunreinheiten und Akne und können sogar bei Neurodermitis und Herpes unterstützend eingesetzt werden. Die enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe mindern zudem die Anfälligkeit für Bakterien, Pilze und Trockenheit und machen die Haut geschmeidig.
Die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Gänseblümchens kann man sich auf unterschiedliche Weise zunutze machen – als heilkräftigen Tee, desinfizierende Tinktur, entzündungshemmende und schmerzlindernde Mundspülung und indem man die zarten Gänseblümchenblüten und auch die Blätter in deinen Speiseplan integriert.
Das Gänseblümchen soll bei Magen-Darm-Problemen ebenso helfen wie bei gedrückter Stimmung. Grund genug also, Gänseblümchen zu konservieren. Eine Möglichkeit dafür ist, einen Sirup aus Gänseblümchen herzustellen.
Gänseblümchensirup:
100 g Gänseblümchen
500g Zucker
500 ml Wasser
evtl. 1 Bio-Zitrone
Die Gänseblümchen am besten an einem sonnigen Tag pflücken und sofort verarbeiten. Wenn man die Gänseblümchen gepflückt hat, legt man sie noch für eine halbe Stunde in den Schatten, so dass Krabbeltiere entfleuchen können.
Nun das Wasser zum Kochen bringen, die Blüten in einen Topf füllen und mit Wasser übergießen. Diese Mischung nun für mindestens 12 Stunden ziehen lassen, am besten über Nacht.
Jetzt kann man die Mischung abseihen und den Rohrzucker hinzugeben. Wer möchte gibt noch etwas Zitronensaft und Abrieb einer Zitrone hinzu. Wenn sich der Zucker aufgelöst hat, füllst du den Sirup in Fläschchen. Beschriften und dunkel lagern.
Man kann auch einen dickeren Sirup aus Gänseblümchen herstellen: Dafür schichtet man einfach abwechselnd Gänseblümchen und Zucker in ein Glas und stellt es auf eine sonnige Fensterbank. Wenn sich der Zucker komplett verflüssigt hat, kann man den Sirup abseihen und in ein Fläschen füllen.
Gänseblümchenöl:
Ein Ölauszug mit Gänseblümchen hilft, bei kleinen Verletzungen die Schmerzen zu lindern, und fördert die Wundheilung. Eine Massage mit dem Öl macht die Haut zudem weich und geschmeidig und hilft, Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen. Hierfür massiert man die für Dehnungsstreifen anfälligen Stellen regelmäßig mit dem Ölauszug, vorzugsweise wenn die Haut nach dem Duschen noch nass ist.
1 große Handvoll frische Gänseblümchenblüten
100 ml Pflanzenöl
Die Blüten bevorzugt am späten Vormittag sammeln, wenn der Morgentau bereits abgetrocknet ist. Es empfiehlt sich, die Blüten zunächst auf einer Unterlage auszubreiten und noch etwas antrocknen zu lassen, um ihren Wassergehalt weiter zu reduzieren und so einer Vermehrung der Botulismus-Erreger vorzubeugen. Auch kleine Tierchen haben so noch die Möglichkeit zu fliehen. Die Blüten in ein desinfiziertes Schraubglas geben und mit Pflanzenöl auffüllen. Das Glas in einen Topf stellen, den Topf einige Zentimeter mit Wasser füllen und bei geringer Temperatur erhitzen. Das Wasser sollte dabei nicht wärmer als 40 °C werden. Für 90 Minuten bei dieser Temperatur ziehen lassen. Das Glas aus dem Wasserbad nehmen, abkühlen lassen, verschließen und weitere zwei Tage ziehen lassen. Das fertige Öl durch ein Mulltuch oder einen Kaffeefilter in eine Flasche abseihen.
Noch schonender werden die Inhaltsstoffe ohne Erhitzen aus den Gänseblümchen gelöst. Dafür werden die Blüten zusammen mit dem Öl im verschlossenen Schraubglas drei Wochen lang ziehen gelassen. Zwischendurch das Glas regelmäßig schütteln, damit sich die Wirkstoffe besser lösen und um Schimmelbildung vorzubeugen.
Aus diesem Ölauszug lässt sich auch eine heilkräftige Gänseblümchensalbe herstellen.
Eine Salbe ist die beste Möglichkeit, heilende Pflanzenwirkstoffe und die pflegenden Eigenschaften von Ölen in eine gut dosierbare Form zu bringen. Die halbfeste, streichfähige Masse kann hervorragend zum Eincremen der Haut verwendet werden. Eine Salbe mit Gänseblümchen wirkt entzündungshemmend und wundheilend. Sie nährt die Haut mit Vitamin A, C und E und schützt sie mit Saponinen und Flavonoiden.
Du kannst die Salbe der kleinen Wiesenblume auf Wunden und Schnitte auftragen oder auch blaue Flecken damit behandeln. Regelmäßig angewandt hilft sie gegen Pigment- und Altersflecken und in der Stillzeit gegen wunde Brustwarzen. Das Beste aber an der Gänseblümchensalbe ist, du kannst sie – im Gegensatz zu teuren Wund- und Heilsalben aus der Apotheke – ganz leicht selbst herstellen.
Gänseblümchensalbe:
100 ml Gänseblümchenöl
5 g Bienenwachs (vom Imker in deiner Nähe oder online)
10 g Lanolin
optional: ein paar Tropfen ätherisches Öl
Alle Zutaten sorgsam abmessen.
Gänseblümchenöl, Bienenwachs und Lanolin in ein feuerfestes Glas geben und im Wasserbad vorsichtig bei mittlerer Hitze erwärmen.
Wenn das Wachs fast geschmolzen ist, mit einem Stäbchen umrühren.
Ein paar Tropfen auf einem Teller erkalten lassen und die Konsistenz prüfen. Wenn die Salbe dir noch nicht fest genug ist, gib noch etwas mehr Wachs hinzu. Wenn sie zu fest ist, etwas Öl und teste dann erneut.
Die Mischung in die desinfizierten Salbentiegel gießen und abkühlen lassen.
Beim Erkalten optional ein paar Tropfen ätherische Öle hinzugeben und mit einem Stäbchen rühren. Die Gefäße beschriften und mit Herstellungsdatum und Inhaltsstoffen versehen, um einem späteren Rätselraten vorzubeugen.
Kühl und dunkel gelagert ist die Gänseblümchensalbe mehrere Monate haltbar.
Gänseblümchentinktur
Um eine Gänseblümchen-Tinktur selbst herzustellen, übergießt man Gänseblümchen in einem Schraubdeckel-Glas mit Doppelkorn oder Weingeist, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind, und lässt die Mischung verschlossen für 2 bis 6 Wochen ziehen. Dann abseihen und in eine dunkle Flasche abfüllen.
Von dieser Tinktur nimmt man ein bis drei Mal täglich 10-50 Tropfen ein. Man kann sie auch äußerlich für Einreibungen gegen Quetschungen und Verrenkungen anwenden. Wenn einem die Tinktur zu konzentriert ist, kann man sie mit Wasser verdünnen.
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