-Nachtkerze- In der Volksmedizin

Anwendung in der Heilkunde:

Als Heilpflanze ist die Nachtkerze vor allem bei den indigenen Einwohnern Nordamerikas schon lange bekannt: Sie nutzten sie zur Linderung von zum Beispiel Hautausschlägen oder Frauenleiden. Die Samen der Nachtkerze enthalten mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E, daneben 60 bis 80 Prozent Linolsäure sowie rund 10 Prozent Gamma-Linolensäure. Die wertvollen Nachtkerzenöle werden durch Kaltpressung der Samen gewonnen. Nachtkerzenöl hat sich vor allem zur Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen wie Neurodermitis bewährt.

Äußerlich angewendet wirkt es entzündungshemmend und juckreizmindernd. In Form von Kapseln nimmt man es zur Vorbeugung von Arterienverkalkung, bei Allergien, Arthritis sowie bei Darmerkrankungen ein. Ein Tee aus getrockneten Blättern hilft bei Durchfall, Magen-Darm- und Verdauungsbeschwerden. Übergießen Sie für einen Tee einen Teelöffel getrockneter Blätter mit einem halben Liter Wasser und lassen Sie den Tee zehn Minuten ziehen. Anschließend gilt es, die Blätter abzuseihen und den Tee über den Tag verteilt zu trinken.

Verwendete Pflanzenteile:

Wurzeln, Blätter, Blütenstängel, Blütenknospen, Blüten, Früchte, Samen

Inhaltsstoffe:

In den Blättern: Flavonoide, Oenotherin, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Zucker, Harz und Phytosterole. In den Samen: Öl & Fettsäuren.

Eigenschaften:

beruhigend, blutreinigend, entspannend, entzündungs­­hemmend, krampflösend

Anwendung bei:

Akne, Arthritis, Asthma, Bluthochdruck, Ekzeme, entzündete Gelenke, hohe Cholesterinwerte, Husten, Leberschäden, Magen-Darmerbeschwerden, Neurodermitis, prämenstruelles Syndrom

Berühmt geworden als Medizin, ist die Nachtkerze allerdings erst in der Neuzeit, als man im ölhaltigen Samen die wertvolle Gamma-Linolensäure entdeckte. Das Nachtkerzenöl enthält etwa 10 Prozent davon. Keine andere Pflanze hat einen so hohen Anteil. Die essentielle Gamma-Linolensäure ist im Körper an der Bildung hormonähnlicher Substanzen (Prostaglandine) beteiligt.

Aus diesem Grund entfalten sie vielseitige gesundheitliche Wirkungen: Sie unterstützen das Immunsystem und bewirken eine Senkung des Cholesterinspiegels. Außerdem wirken sie entzündungshemmend und blutdrucksenkend. Deshalb nutzt man das Nachtkerzenöl äußerlich und innerlich bei Neurodermitis, rheumatischen Beschwerden, Prämenstruellem Syndrom, bei Wechseljahresbeschwerden sowie zur Vorbeugung von Herz- und Gefäßerkrankungen.

Zu Heilzwecken werden insbesondere die Samen verwendet. Sie enthalten zehn Prozent Gamma-Linolensäure, damit gehört die Nachtkerze zu den Hauptlieferanten dieser wertvollen, mehrfach ungesättigten Fettsäure.

Gamma-Linolensäure hat vielfältige positive Wirkungen auf den Körper, unter anderem wirkt sie entzündungshemmend und blutreinigend, unterstützt das Nervensystem und hilft bei Arteriosklerose und Hautproblemen.

Die Samen werden einfach, wie oben beschrieben, verzehrt. Mit Hilfe einer Ölpresse kann man das wertvolle Nachtkerzenöl aus den Samen pressen, dieses Öl findet auch in der Kosmetik Verwendung.

In der Naturheilkunde hat heute vor allem das Nachtkerzenöl eine Bedeutung. Dieses aus den Samen gewonnene Öl wird zur Behandlung und zur symptomatischen Erleichterung bei Neurodermitis innerlich eingesetzt. Es wird in der Naturheilkunde außerdem bei Asthma, Heuschnupfen, Bluthochdruck, Migräne und Rheuma angewendet. Das Nachtkerzenöl kann auch bei Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden genutzt werden um die Symptome zu lindern. Ein weiteres Einsatzgebiet stellt die Haustierpflege dar. Hautreizungen und Haarausfall können bei Fellproblemen ebenfalls mit dem Öl behandelt werden.

Die Blätter können innerlich als Tee oder Gemüse oder äußerlich als Kompresse angewendet werden. Gepflückt werden sollten sie von April bis Juni, solange die Pflanze noch nicht blüht.

Die Blätter wirken gegen Keuchhusten, Asthma und Magen-Darm-Erkrankungen.

Nachtkerzentinktur

  • Schraubglas
  • Blätter
  • hochprozentiger Alkohol

Zerkleinere die Blätter und gib sie in ein Schraubglas, bis dieses zur Hälfte gefüllt ist. Fülle das Glas anschließend mit dem Alkohol (Wodka, Doppelkorn oder Weingeist) auf bis die Blätter gut bedeckt sind. Lasse die Tinktur nun 6 Wochen an einem warmen Ort ziehen, seihe sie hernach ab und lagere sie kühl in dunklen Flaschen. So hält sie sich gut bis zur Ernte im nächsten Jahr.

Für die Kompresse verdünne die Tinktur mit Wasser und lege sie anschließend auf den betreffenden Bereich, zum Beispiel bei Unterleibsschmerzen auf.

Eine Tinktur lässt sich besser dosieren als ein Tee. Ihre Wirkung ist zudem stärker. Nur wenige Tropfen genügen. Nimm bei regelmäßigen Menstruationsbeschwerden dreimal täglich 3-4 Tropfen in Wasser verdünnt ein. Beginne 10-14 Tage vor der Menstruation. Bei unregelmäßiger Menstruation, zu Beginn, in und nach den Wechseljahren nimm die Tropfen zyklisch ein. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel die Tropfen dann immer 2-3 mal (10 – 50 Tropfen je nach Stärke der Beschwerden) täglich vom 10. bis zum Ende des Monats einzunehmen.

Rezept für Nachtkerzenöl 

Mit diesem Verfahren können Sie das wertvolle Öl der kleinen Nachtkerzensamen selbst herstellen. Das Öl wirkt entzündungshemmend, juckreizstillend und hautregenerierend. Das Öl kann sehr sparsam eingesetzt werden, indem man die betroffenen Hautstellen betupft und dann leicht einmassiert. Für die innerliche Einnahme können Sie es teelöffelweise in Salatsoßen, Müsli oder Quarkspeisen mischen.

Zutaten

  • 20 ml Sesamöl oder Mandelöl
  • 6 g Nachtkerzensamen

Zubereitung

Zunächst müssen Sie Nachtkerzensamen kaufen oder selbst sammeln. Die kleinen braun-schwarzen Samen können im Herbst recht schnell geerntet werden, denn in einer Kapsel befinden sich davon bis zu 300 Stück. Ernten Sie die Kapseln, wenn sie sich gerade öffnen und trocknen Sie sie auf der Heizung etwas nach. Dann die Samen aus den Kapseln herausklopfen. Am besten Sie geben den Samen in einen Mixer oder Mörser und pulverisieren ihn. Dann wird er gleich mit dem Öl vermischt. Es ist auch möglich, ihn zusammen mit dem Öl zu mixen. Öl und Samen werden nun im Wasserbad auf 50° C erwärmt und 2 Stunden lang ausgezogen. Dann durch ein sehr feines Sieb oder Filterpapier laufen lassen und in kleine dunkle Tropffläschchen füllen. Kühl gelagert hält sich das Öl 3 Monate.

Hautpflegeöl

Zutaten:


25 ml Mandelöl
25 ml Nachtkerzenöl
8 Tropfen ätherisches Zitronenöl
4 Tropfen ätherisches Orangenöl

Zubereitung:

Eine dunkle 50 ml Flasche zur Hälfte mit Mandelöl füllen und mit dem Nachtkerzenöl voll machen. Die ätherischen Öle für einen angenehmen, frischen Duft dazu tropfen. Abschließend die Flasche gut verschließen und mehrmals hin- und herschwenken, damit sich alles gut durchmischt.

Diese Ölmischung eignet sich zur Pflege trockener Haut nach dem Duschen oder Baden. Am besten in die noch leicht feuchte Haut einmassieren.

Nachtkerzensalbe:

Zutaten:

20 ml Nachtkerzenöl (wer möchte kann auch noch Ringelblumenöl dazugeben)
10 ml Mandelöl
15 g Sheabutter
15 g Bienenwachs
20 ml destilliertes Wasser (noch besser wäre ein Quellwasser)

Zubereitung:

Das Bienenwachs zusammen mit den Ölen über Wasserbad langsam schmelzen lassen. Danach die Sheabutter dazu und wenn alles geschmolzen ist mit einem Milchaufschäumer das Wasser (Zimmertemperatur) in die Fettphase einrühren. Am besten im kalten Wasserbad solange rühren bis eine Creme entstanden ist. Nun die Creme in einen sauberen Tiegel füllen, mit Herstellungsdatum versehen und kühl und trocken aufbewahren. Im Kühlschrank hält sich die Creme noch länger.

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