-Schwarzer Holunder- Kulinarisch

Verwendung in der Küche:

Blüten: Eine bekannte Zubereitungsform für die Blüten sind ausgebackene Holunderblüten, die im deutschen Sprachraum als Hollerküchel, Holunderpfannekuchen, Holunderküchle oder Hollerschöberl bezeichnet werden. Dabei werden die Schirmrispen in einen dünnflüssigen Teig aus Mehl, Eiern und weiteren Zutaten, beispielsweise in Wein- oder Bierteig, getaucht und anschließend in der Pfanne gebacken oder frittiert.

Darüber hinaus werden die Blüten als geschmacksgebende Komponente für Getränke verwendet. Besonders weit verbreitet sind Holunderlimonade bzw. -sirup und Holundersekt. Die Blüten werden in eine Zuckerlösung gelegt und nach einigen Tagen abfiltriert. In dieser Zeit hat die Zuckerlösung das Holunderblütenaroma angenommen.

Sehr beliebt sind die Blüten auch als Zutat für aromatische Säfte und Sirupe. Sie eignen sich wegen ihres feinen und zart blumigen Geschmacks auch hervorragend für die Zubereitung von Süßspeisen. Besonders in Bierteig gebacken oder als Eis sind Holunderblüten die Basis für schmackhafte Desserts. Die Früchte, die in rohem Zustand das für Menschen gefährliche Pflanzengift Sambunigrin enthalten, werden gekocht und verlieren dadurch ihre toxische Wirkung. Reich an Vitaminen und Mineralstoffen, sind Säfte aus Holunderfrüchten äußerst wertvoll für die Immunstärkung und schützen im Winter vor Grippe und Erkältungen.

Früchte: Da die Beeren des Holunders schwach giftig sind, kommt es nach rohem Verzehr beim Menschen zu Übelkeit bis hin zu Erbrechen. Die Beeren müssen daher vor der Verarbeitung zu Gelee, Mus, Muttersaft oder Obstwein erhitzt werden. In Norddeutschland kocht man aus den Beeren eine Fliederbeersuppe; sie finden zum Backen Verwendung und kommen als Zutat in Roter Grütze vor. Ebenfalls in Norddeutschland ist die Verwendung des eingedickten Saftes aus den Früchten in Grog üblich (d. h. mit heißem Wasser und Rum gemischt). Die Beeren lassen sich problemlos einfrieren. Der Saft ist in der gustatorischen Wahrnehmung sehr aromatisch, aber säurearm und kaum süß. Daher wird er oft mit Apfelsaft oder anderen süßen Fruchtsäften gemischt. Es ist ebenfalls möglich, aus dem Holunder einen (Wild-)Obstbrand herzustellen. Dabei dürfen jedoch ausschließlich die vollständig reifen und schwarzen Beeren verwendet werden, die vor dem Maischvorgang (Während dem Maischen lösen sich im Malz Enzyme, welche die großen Stärkemoleküle in kleinere Zuckermoleküle aufspalten.) von den Dolden entfernt werden müssen.

Holunderblüten trinken

Für das Holunderblütenwasser die Blüten von vier frischen Dolden abzupfen. Ein Liter Wasser kochen, abkühlen lassen, zwei Messerspitzen Weinsteinsäure darin auflösen und über die Holunderblüten gießen. Abgedeckt das Ganze einen Tag ziehen lassen, mit Honig süßen.

Holunder versorgt uns mit zwei gesunden Zutaten – den Holunderblüten und später im Sommer die blauen Holunderbeeren. Die kleinen Blüten sind gelblich-weiß und haben einen charakteristischen süßlich-aromatischen Geruch. Sie haben einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, ätherischen Ölen, Pflanzensäuren und Schleim- und Gerbstoffen. Das Zusammenspiel dieser Inhaltsstoffe sorgt für eine blutreinigende und abwehrstärkende Wirkung. Der als Fliedertee bekannte Holunderblütentee (getrocknete Blüten) wird in der Volksmedizin als schweißtreibendes Mittel bei fieberhaften Erkältungskrankheiten und Blasenerkrankungen eingesetzt.

Teezubereitung:

Zwei Teelöffel (2-4 g) Holunderblüten mit einer Tasse siedendem Wasser übergießen und fünf Minuten ziehen lassen. Täglich ein bis zwei Tassen heiß trinken und anschließend möglichst ins Bett legen und schwitzen.

Holunderkuchen

Zutaten:

5 Tassen abgezupfte Holunderbeeren
2 Tassen gemahlene Mandel
3 EL Zucker
geriebene Schale einer unbehandelten Zitrone
½ TL Zimtpulver
Vanillepulver oder Mark einer Vanilleschote
2 EL Rum oder Kirschwasser
2 Eiklar
1 Prise Salz

Mürbteig
220 g Mehl
125 g Butter
1 Esslöffel saurer Rahm
1 Prise Salz.

Zubereitung:

Mehl, kalte Butter und Salz zu einem Mürbteig verarbeiten, den Rahm dazugeben, gut durchkneten und eine Stunde kaltstellen. Ausrollen, eine gefettete Springform auslegen. Beeren mit Zucker bestreuen, ohne Wasser einige Minuten erwärmen. Mandeln, Zimt, Vanille, Zitronenschale, Rum zugeben. Eiklar mit einer Prise Salz steif schlagen. Den Eischnee zum Obst-Nuss-Mus geben und auf dem Mürbteig gleichmäßig verteilen. Bei mittlerer Hitze etwa 40 Minuten backen.

Frittierte Holunderblüten

Gewaschene und gut abgetrocknete Blütendolden in Pfannkuchenteig – 125 g Mehl, eine Prise Salz, ein Ei und 1/4 Liter Wasser oder Milch – eintauchen und anschließend in heißem Fett knusprig ausbacken.

Holunder-Elixier

Fünf bis zehn getrocknete Holunderblüten-Dolden mit ca. 400 g frischen Holunderbeeren in eine Flasche geben und mit einem Liter Ansatzschnaps aufgießen. Als Gewürze werden noch eine Zimtstange, fünf Sternanis und fünf Kardamomkapseln hinzugegeben. Wer es lieber süß mag, darf den weißen Kandiszucker (Menge nach Belieben) nicht vergessen. Nach einer „Reifezeit“ von ca. vier Wochen ist der Zaubertrank fertig.

Holunderblütensekt

10 l Wasser mit einem kg Einmachzucker aufkochen und den Saft von zwei Zitronen hinzufügen. 15 bis 20 Holunderblüten-Dolden zusammengebunden in die noch heiße Zuckerlösung hängen. Zwei weitere Zitronen in Scheiben geschnitten dazugeben. Nach 12 Stunden kann die durchgesiebte Lösung in stabile (wichtig!) Flaschen umfüllt werden. Besonders gut geeignet sind Sektflaschen, weil bei der Gärung großer Druck entsteht. Nach ca. drei Wochen ist der Holunderblütensekt fertig.

Holundersirup:

1,5 l Wasser
1,5 kg Zucker
40 g Zitronensäure
15 Stück Holunderblüten

Das Wasser mit dem Zucker aufkochen, dann vom Herd nehmen, die Zitronensäure und die Holunderblüten beigeben. Den Sirup mindestens 24 Stunden stehen lassen, abseihen, in Flaschen abfüllen und gut verschließen. Im Kühlschrank oder Keller aufbewahren.

Holunderblüten-Pfannkuchen sind lecker und darum im Frühling sehr beliebt. Ich habe euch hier zu dem ursprünglichen Rezept, auch noch eine vegane Variante dieser Pfannkuchen aufgeschrieben. Wenn im Frühjahr überall die Holunderblüten blühen und duften, tut sich natürlich die Frage auf: Was kann alles mit diesen wundervollen Blüten hergestellt werden? Deshalb möchte ich heute die leckeren Holunder-Pfannkuchen vorstellen und euch hier ein ganz einfaches Rezept mitgeben. Schnell, einfach und lecker.

Der Teig reicht ungefähr für sechs Holunderblüten. Bitte achtet beim Sammeln, das die jeweiligen kleinen Blüten an der Dolde auch vollkommen auf sind und keine „kleinen Perlen“, also ungeöffnete Blüten an der Dolde sind. Leider wimmelt es öfters von kleinen Käfern in den Blüten des Holunders. Einfach die Blüten für ein paar Stunden hinlegen, denn dann verschwinden die kleinen „Kerle“ von allein.

Holunderblüten-Pfannkuchen Teig

Zutaten:

  • 1 Ei
  • 1 Teelöffel Zucker (nach Belieben)
  • 60 g Mehl
  • 80 ml Milch
  • abgeriebene Zitronenschale (nach Belieben)
  • 1 Prise Salz
  • Öl oder Fett zum Ausbacken
  • Puderzucker oder anderer Zucker

Zubereitung:

Alle Zutaten zu einem Pfannkuchenteig verrühren. Öl oder Fett in einer Pfanne erhitzen. Die Holunderblüten nehmt ihr am Stiel und taucht sie in den rohen Pfannkuchenteig. Es sollten alle Blüten schön dick mit Teig bedeckt sein. Dann legt ihr sie in die Pfanne und backt sich aus. Von beiden Seiten versteht sich. Wenn alle fertig sind, bestreut ihr sie mit Puderzucker.

Vegane Holunderblüten-Pfannkuchen

Zutaten:

  • 500 ml Wasser
  • 250 g Mehl
  • 4 Esslöffel Rohrzucker
  • Prise Salz und Backpulver
  • Vanillezucker und Zimt nach Belieben

Zubereitung:

Alle Zutaten zu einem Pfannkuchenteig verrühren. Öl oder Fett in einer Pfanne erhitzen. Die Holunderblüten nehmt ihr am Stiel und taucht sie in den rohen Pfannkuchenteig. Es sollten alle Blüten schön dick mit Teig bedeckt sein. Dann legt ihr sie in die Pfanne und backt sich aus. Von beiden Seiten versteht sich. Wenn alle fertig sind, bestreut ihr sie mit Puderzucker.

Holunderblüten-Pfannkuchen gehen auch vegan. Sie werden genauso zubereitet, wie die Pfannkuchen mit Ei und Milch.

Eine Antwort zu „-Schwarzer Holunder- Kulinarisch“

  1. Avatar von Monika-Maria Ehliah

    Ich zieh den Hut vorm Holler!
    Hab ich von meinen Großeltern gelernt.
    Segen!

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