Wertvoll für die Ernährung:
Vogelbeeren weisen einen enorm hohen Gehalt an Vitamin C auf, welches auch beim Kochvorgang noch zu großen Teilen erhalten bleibt. Die Beeren schmecken als Mus oder zu Marmelade verarbeitet, können ebenso mit anderem Obst gemischt werden, kommen aber auch pur zur Anwendung. Sie sind zum Entsaften geeignet, beispielsweise in Kombination mit frisch gepresstem Apfelsaft, welcher dann einen süß- sauren Geschmack bekommt. Dieser sollte vor dem Verzehr aber unbedingt abgekocht werden. Als Geschmacksbeigabe lassen sich die Beeren in geringen Mengen zur Zubereitung von Wildkräuter- Fruchtriegeln verwenden. Mit den leicht säuerlich- mandelartig schmeckenden Blüten können verschiedene Süßspeisen gewürzt werden. Für Marmeladen und Gelee kann man die Beeren gut mit Äpfeln, Birnen oder Quitten mischen. Teilweise fanden früher die getrockneten und gerösteten Vogelbeeren auch Verwendung als Kaffee- Ersatz. In früheren Zeiten wurde aus den getrockneten Beeren der Zuckerersatzstoff Sorbit gewonnen. Die rohen Beeren schmecken ebenfalls kandiert sehr gut, jedoch sollten auch in diesem Fall die Früchte nicht in großen Mengen verzehrt werden. Aus den Beeren der Eberesche lässt sich ein Kräuterbier herstellen, man kann Essig zubereiten oder auch Schnaps und Likör.
Aufgrund der Parasorbinsäure gelten die rohen Beeren als leicht giftig. Beim Kochen und Trocknen wird diese Säure aber weitgehend zerstört. Verzehrt man große Mengen der Beeren, kann es zu Reizungen der Schleimhäute kommen. Es können rauschartige Zustände auftreten, Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall können die Folge sein. In seltenen Fällen wurden erweiterte Pupillen und scharlachartige Hautausschläge beobachtet.
Anwendung in der Küche:
Rezepte:
Vogelbeermehl:
Das aus den trockenen Früchten gewonnene hellrote Mehl kann sowohl herzhaften, als auch süßen Teigen beigemengt werden. Hierzu mischt man dieses mit Weizen- oder Dinkelmehl zu einem Anteil von 20 %. So gehen die Klebereigenschaften nicht verloren und der Teig geht schön auf. Das Mehl verleiht dem Teig eine ansprechende Farbe und einen fein-herben Geschmack. Dazu reife Beeren , am besten schon überreife verlesen und gut trocknen. Dies kann in einem Dörrgerät oder dem Backofen geschehen, funktioniert aber auch an einem warmen Ort. Dann die Beeren in einem Mixer bei niedriger Stufe zerkleinern und nochmals zum trocknen ausstreuen. Erst wenn die Beeren gut durchgetrocknet sind verkleben sie nicht mehr und können nun fein gemahlen werden. Zum Schluss das Mehl absieben.
Roggenbrötchen mit Vogelbeermehl:
125 ml Buttermilch
250 ml Wasser
400 g Roggenmehl
100 g Vogelbeermehl
1 Päckchen Trockenhefe
1 Tl Zucker
1 Tl Salz
Buttermilch und Wasser auf 30 Grad erwärmen. Die Mehlsorten mit der Hefe mischen, Zucker und Salz hinzufügen und alles zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig nun zugedeckt an einem warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen. Anschließend den Teig auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche kurz durchkneten und in 20 Teile teilen. Die Teigstücke zu Brötchen formen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech verteilen und mit Wasser bestreichen. Die Brötchen mit einem sauberen Tuch abdecken und weitere 30-40 Minuten gehen lassen. Danach im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad (Umluft) backen. Statt der Brötchen kann aus dem Teig auch ein Brot geformt werden.
Vogelbeermarmelade:
400 g Vogelbeeren
400 g Birnen, ohne Kerngehäuse und klein geschnitten
200g Äpfel, ohne Kerngehäuse und geachtelt
1 Banane
1 kg Gelierzucker
1 Zimtstange
5 Gewürznelken
Die gewaschenen, abgetropften Früchte mit Gelierzucker und den Gewürzen mischen und alles über Nacht ziehen lassen. Auf kleiner Stufe alles weich garen und durch ein Sieb passieren. Das Fruchtmus nochmals aufkochen und heiß in Schraubgläser füllen.
Vogelbeerknospen- Gewürz:
Die Knospen des Vogelbeerbaumes trocknen und in einem Mörser oder einer Kaffeemühle zerkleinern und durch ein feines Sieb streichen. Das gewonnene Pulver duftet und schmeckt nach Marzipan und ist perfekt zum würzen von süßen Speisen. Knospen, die schon leicht geöffnet sind und ihr erstes Grün zeigen, kann man mit Zucker (1 Knospe auf einen gut gehäuften Esslöffel Zucker) mörsern oder mixen und ebenso als Zutat für Obstsalate, Cremes und Mixgetränke oder Crepes verwenden.
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